© Wahlkreisbüro Josef Rief MdB
Angesichts des Vorschlags der Expertenkommission der Bundesregierung zur Reform des Notdienstes regen sich Kritik und Unverständnis bei den Hausärzten der Region. So luden der im Hausärzteverband Baden-Württemberg aktive Dr. med. Lutz Weber, gemeinsam mit seinem Kollegen Dr. med. Steffen Gauß, den Bundestagsabgeordneten Josef Rief in ihre Praxis ein, um mit ihm die in ihren Augen falschen Weichenstellungen des Ministers zu diskutieren.
Lutz Weber kritisiert ganz konkret den Pflichtdienst in den integrierten Notfallzentren, da diese unter der Woche dazu führen werden, dass er seine Praxis in Laupheim für diesen Zeitraum schließen muss, damit er seinen Dienst in der Klinik in Biberach erfüllen kann, zum großen Leidwesen seiner Patienten in Laupheim. Weber fügt hinzu, dass die ärztliche Versorgung dadurch klinikzentrierter werde, was wiederum eine wohnortnahe Versorgung destabilisieren würde.
Für den CDU-Politiker Rief ist dies ein weiteres Indiz dafür, dass die Ampel-Regierung Politik für die Städte macht und die Menschen in den ländlichen Räumen vernachlässigen würde. Des Weiteren räumt Josef Rief ein, dass durch Lauterbachs Vorschlag der Beruf des Hausarztes durch die zusätzlichen Pflichtdienste unattraktiv gemacht werde.
Steffen Gauß fordert von der Politik, dass es keine Verschiebung von Kosten für ineffiziente Strukturen in den ambulanten Bereich geben dürfe und ergänzt, dass er sich auch eine Stärkung der Koordinierungsfunktion der Hausärzte im Rahmen der sogenannten hausarztzentrierten Versorgung wünschen würde, da die Inanspruchnahme von Notdiensten durch diese Patienten nachweislich geringer ausfalle.
Josef Rief dankte den Medizinern für ihr Engagement weit über ihr Berufsbild hinaus und versprach, ihre Ideen und Anregungen mit nach Berlin zu nehmen, um sie dort in seine parlamentarische Arbeit einfließen zu lassen.